Marienkapelle

Marienkapelle - "Ein ewiger Zeuge besonderer Hilfe"

Den Anlass zur Errichtung dieser Kapelle schildert eine lateinische Inschrift am Sockel der Statue:

„Nachdem mein Töchterlein Barbara am 3. November 1867 eines beinahe plötzlichen Todes gestorben war, fielen bald darauf am 9. November auch den zwei Töchtern Maria-Anna und Monika trotz vergeblichen Bemühens der Ärzte aus dem Leben.“

Es handelte sich bei jener Krankheit um die Diphtherie, die damals noch nicht heilbar war.

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Die Inschrift fährt fort: „Einzig durch den Beistand der allerseligsten Jungfrau Maria, der ich, jeder menschlichen Hilfe beraubt, an diesem Ort eine Statue zu errichten gelobte .... wurde ich mit meinen übrigen Kindern dem Tode entrissen und diese Statue sollte ein ewiger Zeuge der besonderen Hilfe der allerseligsten Jungfrau Maria gegen mich und die Meinigen sein.
Johann Justin Borst, Rannungen, im November 1867“

Borst ließ damals von dem Würzburger Bildhauer Schuler eine Statue anfertigen, die zunächst im Freien aufgestellt wurde. Die Figur ist fast lebensgroß, aus Sandstein gearbeitet und stellt die Himmelskönigin mit einer Sternenkrone auf der Weltkugel stehend dar.

Erst im Jahre 1878 konnte der Stifter Borst dann die Statue in jener Kapelle aufstellen, die er zusammen mit dem Rannunger Ehepaar Georg und Apollonia Erhard errichten ließ. Sie ist im neugotischen Stil aus behauenem Sandstein und Backsteinmauerwerk errichtet und steht inmitten einer kleinen Parkanlage.

1955 übergab Juliane Borst der Gemeinde die Kapelle und 1978 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt.

Eine Renovierung auf Initiative des damaligen Bürgermeister Alfred Zehner wurde im Jahr 1979 abgeschlossen. Eine erneute Renovierung begann Mitte 2002 und wurde im Mai 2003 abgeschlossen.

Die Kapelle ist von Mai bis Ende Oktober jeden Sonntag geöffnet.